Das Internet, wie wir es heute erleben, ist erst der Anfang. Das schreibt Kevin Kelly in der 25-Jahres-Jubiläumsausgabe von Wired. Soll heißen: Alles wird noch viel besser, viel unglaublicher. Dem widerspricht Nicholas Carr (Bild) in seinem Blog „Rough Type“ vehement. Er wirft „Gadget-Anbetern“ wie Kelly vor, eine Illusion von unaufhaltsamem Fortschritt zu verbreiten und negative Effekte als temporäre Fehler zu verharmlosen, die gutwillige, kompetente Entwickler schon bald beheben würden. Carr zitiert den Technologiekritiker Michael Sacasas, der für unkritische Fortschrittsgläubige wie Kelly bereits 2013 den Begriff „Borg-Komplex“ geprägt hat (Borgs sind in der Serie „Star Trek“ eine außerirdische Rasse – halb Mensch, halb Maschine –, deren Angehörige die Hirne anderer Wesen aufsaugen.). Carrs Fazit: Die Menschheit habe den Anfang (der Digitalisierung) nicht nur längst hinter sich gelassen. Man könne vielmehr längst erkennen, worauf sie hinauslaufe, wenn der Kurs nicht bewusst korrigiert wird.